Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800)

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Köslin (Koszalin)

Köslin (Koszalin)

(1) K. liegt zwölf Kilometer von der Ostseeküste entfernt inmitten eines feuchten Niederungsgebiets auf einem Hügel am linken Ufer des K.er Mühlenbaches (Dzierżęcinka), an der östlichen Grenze in Ostpommern, 44 km östlich von Kolbergs (Kołobrzeg), 68 km südwestlich von Stolp (Słupsk). Der Mühlenbach mündet nach sieben Kilometern in den Jamunder See (Jamno), einem Bodden, der einen direkten Zugang zur Ostsee ermöglichte. Direkt östlich K.s, etwa fünf Kilometer entfernt, befindet sich der 137 m hohe Gollenberg (Góra Chełmska). Zur Vor- und Frühgeschichte K.s ist wenig bekannt, archäologisch ist eine slawische Besiedlung und eine Entstehung der Burg im 11./12. Jahrhundert nachzuweisen. Der Ort dürfte im Zuge des Landesausbaus im 12. Jahrhundert in den Besitz der Herzöge von Pommern gekommen sein. 1214 schenkte Herzog Bogislaw II. von Pommern das Cossalitz genannte Dorf iuxta Cholin (neben Gollenberg) dem Prämonstratenserkloster Belbuck (Białoboki, heute Teil der Stadt Treptow a. d. Rega [Trzebiatów]). Die genaue Lokalisierung des Dorfes und der K.er Burg (erst 1281–1313 erwähnt) ist bis heute nicht mit letzter Sicherheit geklärt. 1248 ging das Kolberger Land östlich des Flusses Persante (Parsęta) und damit auch K. im Rahmen eines Gebietstausches von den pommerschen Hzg.en an die Bischöfe von Cammin über, in deren Besitz es verblieb, auch nach dem in der Reformationszeit (Tod des letzten katholischen Bf.s 1544, Wahl des ersten pommerschen Hzg.s zum evangelischen Bischof 1556) die Herzöge von Pommern die Hoheit über das Bistum erlangten und durch Mitglieder des Hzg.shauses als Titular-Bf.e regieren ließen. Ab 1556 hatten drei von ihnen (Kasimir 1574–1602, Franz 1602–1618 und Ulrich 1618–1622) ihre Residenz in K., die bis 1622 genutzt wurde. 1610–1653 diente K. zudem als landesherrliche Münzstätte zur Prägung kleiner Werte. Nach dem Tod des letzten pommerschen Hzg.s 1637 kam (wegen der 1630 beginnenden Besetzung durch die Schweden erst) mit dem Westfälischen Frieden 1648 Ost- bzw. Hinterpommern an die Kurfürsten von Brandenburg (1653). Seit 1713 bis zum Ersten Weltkrieg diente K. als Garnisonstadt. 1720 wurde in K. ein Hofgericht eingerichtet (zuständig für das vormalige Bistum bzw. Fürstentum Cammin, das Domkapitel Cammin und die 1725 geschaffenen Kreise Belgard [Białogard], Neustettin [Szczecinek], Rummelsburg [Miastko], Schlawe [Sławno] und Stolp [Słupsk]). Ab 1747 war K. Sitz des Evangelischen Konsistoriums für Hinterpommern, des Vormundschaftskollegium des Hofgerichts, zudem 1764–1787 der eigenständigen Kriegs- und Domänenkammer.

(2) Unter den Bf.en von Cammin erlebte K. in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine nachhaltige Förderung. Bischof Hermann von Gleichen (1251–1288/89) verlieh 1266 das lübische Stadtrecht (bis ins 16. Jahrhundert mehrmals bestätigt), K. als Civitas bezeichnend, und setzte zwei Lokatoren ein, die auf einem unbesiedelten Areal südlich des Dorfes eine Stadt entwickeln sollten. 1267 wird ein Pfarrer erwähnt, 1274 erscheinen Rat und Bürger, 1286 die erste von ihnen ausgestellte Urkunde. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gab es zwei Stadtmühlen, die sich in Privathand eines K.er Bürgers befanden, der sie 1294 an das Kloster Buckau verkaufte (erst 1510 kaufte K. sie zurück). Eine Palisadenbefestigung unter Einschluss des Zisterzienserinnenklosters wird 1286 erwähnt, eine Ummauerung mit Errichtung dreier Tore wird für die Jahre 1292–nach 1310 angenommen. Um 1500 wurde das im Osten gelegene Neue Tor ausgebaut; nach Norden lag das Mühlentor (1724 erneuert). Teile zwischen Hohem Tor im Süden und Neuem Tor wurden um 1725 niedergelegt für den Paradeplatz der Garnison. Inmitten der nahezu runden Stadt von ca. 16 ha Grundfläche lag ein rechteckiger Markt, von dem ausgehend die Straßen ein regelmäßiges Gitternetz bildeten; die Anlage deutet auf einen gezielten Ausbau hin. Mehrere Brände (1504, 1628 weitgehend, 1718, 1760 durch Beschuss im Siebenjährigen Krieg) zerstörten die ältere Bebauung, nach Plänen König Friedrich Wilhelms I. erfolgte nach 1718 ein Neubau nach holländischem Vorbild. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts gab es ca. 450 Häuser innerhalb der Ummauerung, was auf etwa 2000 Einwohner schließen lässt, gegen Ende des 16. Jahrhunderts etwa 2300. Nach weiterem Wachstum bis zu etwa 2700 Einwohnern (1628) führte der Dreißigjährige Krieg zum Niedergang (1650 1500 Einwohner). 1756 zählte K. wieder ca. 2300, 1798 3392 Einwohner.

Ende des 13. Jahrhunderts lag die Rechtsprechung in Händen des bfl.en Vogtes. Mit den Statuten des Camminer Domkapitels aus der Zeit Bf.s Philipps von Rehberg (1370–1385) wurde dieses dahingehend geändert, dass fortan ein Vogt und zwei Ratsherren Recht sprachen. Zwei Drittel der eingenommenen Strafgelder gingen an den Stadtherrn, ein Drittel an den Stadtrat. 1459 erhielt die Stadt vom Bischof das Privileg, dass die Bürger nur vor das K.er Gericht gezogen werden durften. 1464 kaufte der K.er Rat die Vogtei vom Bischof ab, vom Rückkaufsrecht machte der Bischof bis zum Ende des Mittelalters kein Gebrauch, wodurch der Vogt zu einem städtischen Amtsträger wurde und die hohe und die niedere Gerichtsbarkeit sich nunmehr ganz in städtischer Hand befanden; Berufungsinstanz für Ratsurteile war Kolberg (Kołobrzeg) (belegt erst Mitte 16. Jahrhundert). Der Rat, an dessen Spitze der bischöfliche Vogt stand, zählte 1286 zehn, 1288 zwölf Ratsherren; im 14./15. Jahrhundert schwankte die Zahl der Bürgermeister (belegt ab 1294) zwischen drei und vier, Kämmerer sind ab 1311 belegt. 1370, 1377 1397 und 1481 werden jeweils neue und alte Ratsherren erwähnt. 1582 gab es 24 Ratsherren, 1617 18 (wohl mit den Bürgermeistern). Im 18. Jahrhundert gab es durchweg zwei Bürgermeister, denen ein Kämmerer (gelegentlich mehr) und ein Syndicus zur Seite standen, daneben sechs Ratsherren bzw. 1784 vier Senatoren. Neben dem Rat wurde ein Zwölfmännergremium eingerichtet, von denen vier aus der Gemeinde, acht von den Zünften besetzt wurde. 1553 übernahmen die Stadtältesten diese Funktion, 1739 nach einer kgl.en Verordnung die Viertelsmänner (je einer aus Kaufmannschaft und Brauerzunft, zwei von den anderen Gewerken). In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde das Gerichtswesen neu geordnet, zwei Drittel der Strafgelder gingen an die Stadtkasse, ein Drittel an das Nieder- bzw. Stadtgericht. Zwischen 1545 und 1714 wurden die Privilegien mehrmals bestätigt.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts werden mehrere Gewerke erwähnt, von denen einige im Laufe des Spätmittelalters zu Zünften wurden, so Fleischhauer (belegt 1370–1385), Wollweber (Statuten 1448), Bäcker (Statuten 1478), Schneider (Statuten 1553), Brauer (Statuten 1566); daneben gab es weitere Gewerke der Nahrungsmittelbereitung, Metallverarbeitung und des Transportwesens (Böttcher). In Ansätzen dürfte K.s Wirtschaft vom Ostseezugang profitiert haben (1333 Erwerbung des Jamunder Sees), die entstehende Seeschifffahrt führte zu einer Konkurrenz mit Kolberg (Kołobrzeg), mit dem K. sich im 15. Jahrhundert mehrmals im Fehdezustand befand. Die Versandung des Jamunder Tiefs im 17. Jahrhundert beendete die hafenorientierte Wirtschaft. 1681 und 1752 wurden in K. Bauergilden erwähnt, Ausdruck der Bedeutung der Landwirtschaft in der Gewerbestruktur K.s. Die Garnison im 18. Jahrhundert führte zu einer Stimulierung des Handwerks.

(3) Die Pfarrkirche dürfte in etwa gleichzeitig mit der Verleihung des Stadtrechts (1266) gegründet worden sein (Ersterwähnung eines Plebans 1267), das Patrozinium (St. Maria) ist erst für 1333 gesichert. Nach einer Quelle des Jahres 1278 war der Pleban vorher in der Marienkapelle auf dem Gollenberg (Góra Chełmska) tätig. 1333 erfolgte die erste Zustiftung durch einen K.er Bürger, Heinrich Eventin, der einen Altar zu Ehren Johannes des Täufers. Ab 1278 stand die Kirche unter dem Patronat des K.er Zisterzienserinnenklosters. Ab 1368 ist eine Pfarrschule belegt. Im Laufe der frühen Neuzeit gab es umfassende Ergänzungen und Reparaturen. Möglicherweise wurde der Camminer Bischof Henning Iven († 1468) hier beigesetzt.

Das Zisterzienserinnenkloster war 1278 von Bischof Hermann von Gleichen gegründet worden, welches mit Nonnen aus dem holsteinischen Itzehoe besetzt wurde. Es bildete einen vom Mühlenbach abgetrennten eigenen Bereich im Osten der Stadt, wurde aber mit in die Befestigung einbezogen. 1568–1575 wurde das Kloster abgerissen und an dessen Stelle das fürstliche Schloss errichtet. Ab 1602 wurde die ehemalige Klosterkirche wieder aufgebaut (Weihe 1609).

An weiteren geistlichen Einrichtungen sind das vor 1319 gegründete Hl. Geist-Hospital (in der Reformation aufgelöst, 1600 neu begründet, 1617 abgebrannt und durch Armenhospital St. Spiritus ersetzt), das 1383 gegründete Gertruden-Hospital mit der achteckigen St. Gertruden-Kapelle (in der Reformation zerfallen, 1662 erneuert, ab 1735 Montierungskammer), die vor 1333 gegründete St. Georgskapelle (vor dem Neutor, 1713 der Garnison zugeteilt, 1792 abgetragen) und die vor 1424 entstandenen St. Nikolai- und St. Jakobi-Kapellen (vor dem Mühlentor, 1735 abgerissen) zu erwähnen. Es gab ab 1267 einen Kaland, in dem die Geistlichen der Vikarien und Kapellen vereinigt waren, und mehrere Laien-Bruderschaften. 1516 wurde das Zandersche bzw. auch Fretersche Hospital (wohl nach der Ratsherren-Familie, aus der der Theologe Johannes Freder oder Freter stammte), 1555 ein Hospital an der Pfarrkirche, 1559 das Rubacksche Hospital und 1591 das Belowsche Hospital gegründet. Daneben gab es vier Gotteskeller. Im 18. Jahrhundert wurden die Hospitäler teils zusammengelegt, teils aufgelöst.

Eine wichtige Rolle im geistigen Leben K.s und ganz Ostpommerns spielte die 1263 erstmals erwähnte Marienkapelle auf dem Gollenberg (Góra Chełmska). Spätestens ab 1352 war die Kapelle wegen der Verehrung einer Marienfigur als Pilgerort allgemein bekannt; ab 1378 wurde sie mit zahlreichen Ablässen bedacht. Die Kapelle wurde in das »Itinerarium de Brugis« (um 1380) und von Erhard Etzlaub um 1500 in seine Romwegkarte aufgenommen. 1533 wurde die Kapelle zerstört.

Erster Reformator war der in K. geborene Peter Becker (lat. Petrus Artopoeus) († 1563), der in Wittenberg studiert hatte und 1520 kurzfristig in K. wirkte, jedoch alsbald von der Geistlichkeit vertrieben wurde. Dauerhafter Erfolg war erst dem ab 1530 predigenden Nikolaus Kleine beschieden, der für das Entstehen einer lutherischen Gemeinde an der Pfarrkirche sorgte, zumal das Herzogtum Pommern mit dem Landtag zu Treptow an der Rega (Trzebiatow nad Regą) 1534 die lutherische Lehre einführte. 1544 verstarb der letzte katholische Bischof des Camminer Bm.s, nach mehreren schnell aufeinander folgenden Wechseln kam 1556 als erster evangelischer Bischof ein Mitglied des pommerschen Hzg.shauses auf den Stuhl. 1555 fand die erste Visitation statt.

(4) Die ältere Bebauung dürfte aus Holzhäusern bestanden haben, 1377 wurde das erste Steinhaus erwähnt. Ein mitten auf dem Markt gelegenes Rathaus wurde 1268 und 1308 erwähnt. 1504 brannte dieses ab, ein Neubau folgte. 1555 erhielt dieser einen Turm mit Uhr. Nach einem Brand 1718 wurde das Rathaus 1720, nun an der Südwestecke des Marktes, wiederaufgebaut.

Ab 1281 bis zum ausgehenden 14. Jahrhundert wird mehrmals eine bischöfliche Burg in K. erwähnt, ihr genauer Standort ist nicht bekannt. Im Laufe des 15. Jahrhunderts dürfte sie nicht mehr nutzbar gewesen sein, in der Reformationszeit stiegen die Camminer Bischöfe bei ihren Aufenthalten in K. im Zisterzienserinnenkloster ab. Nach der Auflösung des Klosters und dessen Abriss 1560 wurde unter dem ersten weltlichen Bischof von Cammin, Johann Friedrich (1556–1574), 1569 an seiner Stelle mit dem Bau eines Schlosses begonnen, der sich bis 1575 hinzog. Wahrscheinlich anstelle der Klosterkirche wurde 1602–1609 die Schlosskirche errichtet (1718 abgebrannt, 1725 ohne Turm wieder aufgebaut).

Die älteste Darstellung der Stadt ist die Abbildung auf der 1610–1618 angefertigten großen Pommernkarte Eilhard Lubinus’ (1565–1621).

(5) Bei der Stadtrechtsverleihung 1266 erhielten die Lokatoren 100 Hufen Landes (davon 30 zur eigenen Nutzung) zur Ausstattung der Gemeinde, hinzu kamen Wald-, Weide- und Fischrechte; 1287 verlieh der Bischof Landstücke, die zur vormaligen Burg gehörten. Im Laufe des Spätmittelalters, beginnend ab dem frühen 14. Jahrhundert, wurde der städtische Grundbesitz durch Ankäufe erheblich ausgeweitet (u. a. 1331 des Dorfes Jamund, 1333 des Jamunder Boddens, 1353 eines Küstenstreifens zwischen den Orten Nest [Unieście] und Jamund). 1446 und 1450 erwarben K.er Bürger den restlichen Teil des Jamunder Boddens von der Adelsfamilie Bartusewitz. 1628 verfügte K. über verstreuten Besitz in 27 Dörfern, der in der Folgezeit teils ausgeweitet, teils verkleinert wurde.

Die Erwerbungen des Boddens und des Küstenabschnitts verweisen auf die Förderung der Seefahrt und der Hafenwirtschaft, was K. in Konkurrenz zu Kolberg brachte, mit dem es im 15. Jahrhundert mehrmals zu Fehden kam. 1480 bestätigte der Bischof der Stadt das Recht der Seeschifffahrt. Vermögendere K.er Bürger traten als Gläubiger der Camminer Bischöfe und von Ritterfamilien des Umlandes auf. Im Laufe des 14. Jahrhunderts wurde K. Mitglied der Hanse, ließ sich jedoch auf den Hansetagen von Kolberg vertreten. Ab den 1320er Jahren spielte K. eine bedeutendere politische Rolle im Bistum Cammin. In unterschiedlicher Form, sei es als Bürge, Zeuge oder Mitbesiegler, war K. 1321, 1387 und 1413 an Vertragsabschlüssen des Camminer Bf.s oder des Domkapitels beteiligt. Der 1356 geschlossenen Landfrieden sah den K.er Bürgermeister zusammen mit Vertretern des Adels, des Domkapitels und einem Kolberger Bürgermeister als Schlichter vor. 1427 bildeten K. und Kolberg mit den Städten des Hzm.s Pommern-Stolp ein zehnjähriges Bündnis. Gelegentlich opponierten K. und Kolberg, so 1446 bei der Anerkennung Henning Ivens als Bischof, dem Kolberg Widerstand leistete. Bei der Anerkennung dessen Nachfolgers 1469 arbeiteten die beiden Städte hingegen zusammen. 1471 trat K. dem Bündnis zwischen den bfl.en Städten und dem Herzogtum Pommern-Stolp bei. 1475 überfielen K.er Bürger Herzog Bogislaw X. von Pommern und nahmen ihn gefangen als Rache für einen Überfall auf K.er Kaufleute durch sein Hofgesinde, woraufhin die Stadt eine große Sühne leisten musste, u. a. Einritt des Hzg.s durch ein niedergelegtes Stadttor. 1481 beteiligte sich K. am Landfrieden der pommerschen und stiftischen Städte. Im 16. Jahrhundert traten gelegentliche die pommerschen Stände in K. zusammen. 1510 gab es Streit mit Kolberg und Rügenwalde (Darłowo), die den K.er Kaufleuten die Nutzung des Ostseestrandes als Hafen streitig machten. Der Camminer Bischof schränkte K.s Rechte deutlich ein. Die Versandung des Jamunder Tiefs im 17. Jahrhundert beendete K.s Rolle als Hafen und Handelsort.

(6) Als Stadt und vor allem hinsichtlich der Handelsaktivitäten stand K. hinter Kolberg zurück. Nicht zu verkennen ist, dass die Bischöfe von Cammin den Ort förderten und die Stadt die Nähe zu den Bf.en suchte. Residenzstadt war K. vor allem unter den weltlichen Bf.en aus dem Hause der Herzöge von Pommern 1556–1622. Die Verflechtung von Stadtgemeinde und Hofgesellschaft ist bisher nicht untersucht worden.

(7) Handschriftliche Quellen zur spätmittelalterlichen Stadtgeschichte finden sich im Landesarchiv Greifswald in den Beständen UR/Rep. 1: Bistum Kammin, UR/Rep. 1: Nonnenkloster Köslin, UR/Rep. 2: Stadt Köslin, und Rep. 38: bU Köslin). Das Kösliner Stadtarchiv verfügt über neuzeitliche Bestände (Urkunden der Stadt), weiteres liegt im Staatsarchiv in Stettin (Archiwum Państwowe w Szczecinie), Archiv der Herzöge von Pommern-Stettin, III, Nr. 90–121). Weitere Unterlagen gibt es im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin-Dahlem und der Staatsbibliothek zu Berlin.

Haken, Christian Wilhelm: Versuch einer diplomatischen Geschichte der Königlich Preussischen Hinterpommerschen Immediat- und vormaligen Fürst-Bichöflichen Residenzstadt Cösslin, Lemgo 1765. – Haken, Christian Wilhelm: Fortsetzung seiner diplomatischen Geschichte der Stadt Cösslin bey ihrer 1766 eingefallenen Jubelfeyer ans Licht gestellt, Stettin-Leipzig 1767. – Brüggemann, Ludwig Wilhelm: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern, Th. 2, Bd. 2, Stettin 1784, S. 497–518.

Diplomatische Beiträge zur Geschichte Pommerns aus der Zeit Bogislafs X, hg. von Robert Klempin, Berlin 1859. – Pommersches Urkundenbuch, Bd. I–VII, Stettin 1868–1936, Bd. VIII–XI, Köln 1961–1990, Bd. I, Köln 21970. – Wendland, Johann David: Eine Sammlung unterschiedlicher die Historie der Stadt Cöslin betreffende Sachen, hg. von Joanna Chojecka, Koszalin 2006. – Źródła do historii Koszalina, hg. von Adam Muszyński, H. I–V, Koszalin 2006–2011.

(8)Berghaus, Heinrich Karl Wilhelm: Landbuch des Herzogthums Kaschubien und der einverleibten Kreise der Neümark; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Köslin westlicher Theil. Erster Band enthaltend die Kreise des Fürstenthums Kamin und Belgard, Anklam 1867, S. 169–222. – Hanncke, Rudolf: Cöslin und die letzten Caminer Bischöfe aus dem herzoglichem Stamme, in: Baltische Studien AF 30 (1880) S. 1–56. – Böttger, Ludwig: Art. „Köslin“, in: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Pommern, Tl. 3, Bd. 1, H. I: Kreis Köslin und Colberg-Köslin, hg. von Ludwig Böttger, Stettin 1889, S. 60–85. – Hanncke, Rudolf: Cöslin im 15. Jahrhundert, Köslin 1893. – Treichel, Fritz: Die Geschichte der Stadt Cöslin, Köslin 1939. – Dzieje Koszalina. Praca zbiorowa, hg. von Bogusław Drewniak und Henryk Lesiński, Poznań 1967. – Gasztold, Tadeusz, Muszyński, Adam, Rybicki, Hieronim: Koszalin. Zarys dziejów, Poznań 1974. – Janocha, Henryk, Lachowicz, Franciszek: Zamki Pomorza Środkowego, Koszalin 1990, S. 81–88. – Janocha, Henryk, Wirski, Adam, Popielas-Szultka, Barbara: Koszalin w średniowieczu, Koszalin 1998. – Rębkowski, Marian: Pierwsze lokacje miast w księstwie zachodniopomorskim. Przemiany przestrzenne i kulturowe, Kołobrzeg 2001. – Popielas-Szultka, Barbara: Klasztory cysterek na Pomorzu Zachodnim w średniowieczu, Słupsk 2006. – Borkowski, Jacek, Kuczkowski, Andrzej: Cussalyn – Cößlin – Koszalin. Źródła archeologiczne do dziejów miasta Koszalina, Koszalin 2011. – Gut, Paweł: Źródła do dziejów Koszalina i ziemi koszalińskiej w zasobie Archiwum Państwowego w Szczecinie, in: Archiwa i społeczeństwo. Pół wieku dzialalności Archiwum Państwowego w Koszalinie (1953) 1961–2011, hg. von Joanna Chojecka, Koszalin-Pruszcz Gdański 2011, S. 167–174. – Schoebel, Martin: Ausgewählte Urkunden zur mittelalterlichen Geschichte der Stadt Köslin, in: Archiwa i społeczeństwo. Pół wieku dzialalności Archiwum Państwowego w Koszalinie (1953) 1961–2011, hg. von Joanna Chojecka, Koszalin-Pruszcz Gdański 2011, S. 175–200. – Dzieje Koszalina. Tom I do 1945 roku, hg. von Radosław Gaziński und Edward Wlodarczyk, Koszalin 2016. – Rębkowski, Marian, Simiński, Rafał: Die Anfänge der Stadt Köslin (Koszalin), Baltische Studien NF 102 (2016) S. 7–30.

Rafał Simiński